Rapport

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Der Signalrapport, auch Empfangsrapport oder kurz Rapport genannt, ist die Bewertung eines empfangenen Amateurfunksignals mittels eines vorgegebenen Schemas, bestehnd aus drei (oder zwei) Ziffern:

Beispiel eines Rapports: 5 9 9
Bedeutung: R S T

Diese drei Ziffern stehen für:

1.Ziffer (R) = Lesbarkeit (engl.: Readability)
2.Ziffer (S) = Signalstärke (engl.: Signal strength)
3.Ziffer (T) = Tonqualität (engl.: Tone)

Jeder Teil wird separat mit einer Ziffer bewertet, siehe Erläuterungen im Kapitel "RST-System".

Bei Betriebsarten, bei denen die Tonqualität nicht von Relevanz ist, besteht der Signalrapport nur aus den ersten zwei Ziffern (RS). Näheres dazu wird im Kapitel "Tonqualiät" erklärt.

Bei Bildübertragungsarten, wird als dritte Ziffer die Videoqualität beschrieben (siehe Kapitel "Videoqualität").

RST-System

Lesbarkeit

Die Lesbarkeit wird in Stufen von 1 bis 5 bewertet wobei 5 die höchste Stufe ist. In der Regel wird bei allen QSO die 5 gegeben. Bewertungen von 3 oder weniger verlangen eine Erklärung (QSB, QRM oder QRN).

Die Bewertungsskala für Lesbarkeit (R) ist:

1 = nicht lesbar
2 = zeitweise lesbar
3 = mit Schwierigkeiten lesbar
4 = ohne Schwierigkeiten lesbar
5 = einwandfrei lesbar

Bei einem QSO sind nur Bewertungen 5 bis 3 üblich, da in den anderen Fällen ein QSO gar nicht zustande gekommen wäre.

Signalstärke

Für die Signalstärke gibt es in der Regel am Funkgerät eine Anzeige, genannt S-Meter (wegen der Ungenauigkeit vieler S-Meter-Anzeigen, auch Schätz-Meter genannt). Diese Anzeige ist relativ träge und erst bei längeren Durchgängen eine verlässliche Anzeige. Je schwächer das Signal um so ungenauer auch der Pegelausschlag. Es wird hier also nach Gehör bewertet, in den Stufen 1 - 9 hier ist 9 die höchste Stufe. Die Signalstärke ist abhängig von der Sendeleistung. Um 1 S-Stufe mehr zu erreichen muß man die Sendeleistung vervierfachen! Die Signalstärke kann auch in dB (Dezibel) angegeben werden, 1 S-Stufen entspricht 6 dB.

Die Bewertungsskala für Sginalstärke (S) ist:

1 = kaum hörbares Signal
2 = sehr schwaches Signal
3 = schwaches Signal
4 = mittelmäßiges Signal
5 = ausreichendes Signal
6 = gut hörbares Signal
7 = mäßig starkes Signal
8 = starkes Signal
9 = äußerst starkes Signal

In der Praxis wird die Signalstärke im Bereich 9 bis 4 liegen, in CW auch schon mal schwächer; doch Sprache ist dann nicht mehr verständlich.

Tonqualität

Die Tonqualität wird in Stufen von 1 bis 9 bewertet; auch hier ist 9 die beste Bewertung. Die Tonqualität wird nur nach Gehör bewertet. Die Tonqualität wird nur bei Betriebsarten bewertet in denen es Töne gibt (CW, RTTY, Paket Radio).

Heutzutage wird die Tonqualität (T) wie folgt bewertet:

9 = Ton ist okay
8 = Ton ist nicht okay (+ eine Erläuterung sollte mitgeliefert werden)

Die anderen Stufen sind in einer Zeit entstanden, als die Spannung in den Geräten noch nicht stabil war.

Ursprüngliche (noch gültige) Bewertungsskala für Tonqualität:

1 = äußerst roher Wechselstromton
2 = sehr hoher unmusikalischer Wechselstromton
3 = roher Wechselstromton, leicht musikalisch
4 = leicht roher Wechselstromton, mittelmäßg musikalisch
5 = musikalisch modulierter Ton
6 = modulierter Ton, leichter Trillerv
7 = unstabilier Gleichtromton
8 = gefilterter Gleichstromton, etwas Brummmodulation
9 = reiner Gleichstromton


Videoqualität

Bei SSTV und ATV wird die Bildqualität statt der Tonqualität bewertet. Es gibt ebenfalls die Stufen 1 bis 5; und 5 ist die beste Bewertung.

Verwendung des Rapports

Der Rapport ist fester Bestandteil eines QSO. Es gehört zu den Usanzen im Amateurfunk, dass dem Gesprächspartner mitgeteilt wird, in welcher Qualität das gehörte Signal ankommt; vgl. Kapitel "Minimaler Inhalt eines QSO" im Artikel "QSO-Regeln". Entsprechend gehört der Rapport zu jedem Logbuch-Eintrag und wird auf jeder QSL-Karte vermerkt.

Kein Empfangsrapport wird mitgeteilt, wo allen Gesprächspartnern die Signalqualität bekannt ist, z.B. bei lokalen Verbindungen auf 2m oder 70cm über das örtliche Relais.

Praktische Tipps

Es besteht leider die Unsitte, dass Rapporte oft generell mit 59 bzw. 599 bewertet werden, auch wenn dies so nicht zutreffend ist. Eine solche "Bestnote" ist insbesondere dann völlig unglaubwürdig, wenn vorgängig das Rufzeichen mehrfach falsch verstanden worden ist, obwohl es immer korrekt mittels internationalem Buchstabieralphabet buchstabiert worden ist. Es ist daher empfehlenswert, immer einen korrekt eingestuften Empfangsrapport mitzuteilen.

Bei Contests ist es higegen üblich, dass der Rapport immer 59 bzw. 599 lautet. Hier zählt nur die Effizienz, deshalb will kein Contest-Teilnehmer den effektiven Rapport hören, sondern setzt voraus, dass er 59 bzw. 599 übermittelt bekommt; vgl. Artikel "QSO beim Contest".

Weblinks


siehe auch